Unternehmens-Netzwerk INKLUSION tagte mit 120 Gästen in München

 

 

 

 

Hintere Reihe v.l.n.r.: Prof. Dr. Stephan Böhm, Martina Kögl, Lisa Beiderbeck, Natascha Haug, Manfred Otto-Albrecht, Peter Clever, Dagmar Bulheller-Strobel, Ivor Parvanov, Monika Andre, Andreas Winter, Willy Graßl, Wolfgang Braun, Vordere Reihe: Xaver Wiethaler, Katja Müller.

Bildnachweis: Patrick Frost

 

„Es geht heute Abend auch um Mut“ Mit diesem Impuls eröffnete Moderator Rainer Schmidt am 3. April 2019 in München das Forum Wirtschaft und INKLUSION. 120 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Fachöffentlichkeit waren der Einladung des Unternehmens-Netzwerks INKLUSION und des Flughafens München gefolgt.

Willy Graßl, Leiter des Gesundheits- und Sozialmanagements der Flughafengesellschaft, begrüßte die Gäste und gab einen lebendigen Einblick in die inklusive Beschäftigungspolitik des Unternehmens.

Ein weiteres Grußwort kam von Ivor Parvanov, Geschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Er wies darauf hin, dass Betriebe auch aus ökonomischen Gründen nicht auf Mitarbeitende mit Behinderung verzichten könnten.

Peter Clever, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), belegte das inklusive Engagement der Betriebe mit einer beeindruckenden Zahl: In Unternehmen, die nicht der Beschäftigungspflicht unterliegen, arbeiten fast 200.000 Menschen mit Behinderung. Doch wie gewinnt man Betriebe, die sich daran bislang nicht beteiligen? Clever stellte dazu die neue Initiative „Einstellung zählt – Arbeitgeber gewinnen“ vor, die gemeinsam von der Bundesagentur für Arbeit, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie der BDA getragen wird.

Zahlen, die für sich sprechen

Das Projekt Unternehmens-Netzwerk INKLUSION ist ein wichtiger Partner dieser Initiative, das betonte Wolfgang Braun vom Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation (BAG abR) e.V., dem Träger des Netzwerks. Projektleiter Manfred Otto-Albrecht bestätigte dies und legte überzeugende Zahlen vor: Die Beraterinnen und Berater haben rund 2.500 Betriebsberatungen durchgeführt; zudem nahmen über 4.600 Personen an den über 216 Veranstaltungen zur Inklusion teil.

„Auch bei der Umsetzung des Budgets für Arbeit braucht es eine betriebsnahe Unterstützung, wenn es ein Erfolg werden soll“, so Otto-Albrecht. „Dabei geht es nicht darum, die Werkstätten für behinderte Menschen zu schließen; ganz im Gegenteil, es geht darum, sie zu öffnen.“

Die Forschung bestätigt den Nutzen der Inklusion

Wie sehr Inklusionsklima und Stärkennutzung in der Wirtschaft zusammenhängen, belegte Prof. Dr. Stephan Böhm, Direktor des Center for Disability and Integration von der Universität St. Gallen. Praxisnahe Studien zeigen, dass Inklusion dort erfolgreich ist, wo ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit herrscht und Unterschiedlichkeit geschätzt, ermöglicht und gefördert wird: „Das, was Menschen einzigartig macht, sollten Betriebe nutzen.“

Mut zahlt sich aus

Wohl jeder war gespannt, als Moderator Rainer Schmidt dann vier bayerische Mutmacher und Überzeugungstäter der betrieblichen Inklusion vorstellte.

Martina Kögl von der Ökokiste Kößnach berichtete, wie sie in ihrem 30-köpfigen Team Menschen mit Behinderung beschäftigt und warum alle davon profitieren.

Das Bestattungsunternehmen Bulheller aus Bad Neustadt a. d. Saale lässt sich vom Unternehmens-Netzwerk INKLUSION unterstützen, um einen inklusiven Betrieb aufzubauen und die passenden Mitarbeiter zu finden.

Der Farbenhersteller Feycolor aus Regensburg engagiert sich bereits für inklusive Beschäftigung. Er ist an das Unternehmens-Netzwerk INKLUSION herangetreten, um auch präventive Strukturen im Betrieb aufzubauen.

Ungläubiges Staunen dann zu guter Letzt. Katja Müller und Natascha Haug vom Stützpunkt Inntal e.V. beschrieben, wie Inklusion in einer Kletterhalle funktioniert und wie sie jetzt noch einen entsprechenden Inklusionsbetrieb aufbauen wollen. Als sie die vielen fragenden Gesichter sahen, ergänzten sie: „Leicht ist das nicht mit der Inklusion, aber wenn’s leicht wär, wär's Fußball!“

Die Beraterinnen und Berater vom Unternehmens-Netzwerk INKLUSION wissen sehr gut, wovon die beiden sprechen. Unterstützung brauchen gerade kleinere und mittlere Betriebe, die im Alltag an den oft verwirrenden, unübersichtlichen oder betriebsfremden Regularien und Strukturen der Inklusion scheitern oder davor zurückschrecken.

Schließlich lud der Flughafen noch zu Speis und Trank ein. Am Buffet ergaben sich viele Gelegenheiten zum Netzwerken, die alle sichtlich genossen und ausdauernd nutzten.

Ansprechpartner:
Frau Hanna Berster
Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gemeinnützige Gesellschaft mbH
Spohrstraße 6, 22083 Hamburg
Tel.: 040 280066 523, Fax: 040 28006654

hanna.berster@faw.de
Internet barrierefrei:
www.faw.de
www.unternehmens-netzwerk-inklusion.de
www.bagabr.de

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