21. Herbstgespräch der Arbeitgeberverbände in Schwaben
Zu ihrem traditionellen Herbstgespräch begrüßten die schwäbischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm und die vbw – Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e. V. heute in Augsburg rund 300 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Thema der Veranstaltung war die stärkere Integration von Menschen mit Behinderung in das Berufsleben. „Die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt ist nicht nur eine gesellschaftspolitische Aufgabe, sondern auch betriebswirtschaftlich sinnvoll und volkswirtschaftlich notwendig“, erklärte der Vorsitzende der vbw Bezirksgruppe Schwaben, Philipp Erwein Prinz von der Leyen, und betonte, dass viele Menschen mit Behinderung sehr qualifiziert sind. „An einem geeigneten Arbeitsplatz sind sie wertvolle Mitarbeiter, die ihre Tätigkeit oft sogar motivierter und engagierter verrichten als andere. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung müssen wir uns um diese Talente verstärkt bemühen“, so von der Leyen.
Den Impulsvortrag auf dem 21. Herbstgespräch der schwäbischen Arbeitgeberverbände hielt Internetpionier und Stiftungspräsident von MyHandicap, Joachim Schoss. Der Gründer der Scout24-Gruppe sprach in einer bewegenden Rede über seine Karriere vor seinem schweren Motorradunfall 2002, bei dem er einen Arm und ein Bein verlor, neue berufliche Herausforderungen in seinem ‚zweiten Leben‘ und sein Engagement für ein selbstbestimmtes Leben von Behinderten.
In Deutschland sind derzeit mehr als 900.000 schwer behinderte Menschen in Beschäftigung. Die Zahl der schwerbehinderten Azubis ist in den letzten Jahren auf 6.000 gestiegen. „Um die Inklusion weiter voranzutreiben, müssen wir gemeinschaftlich daran arbeiten, Vorurteile abzubauen und immer wieder hervorheben, dass ‚behindert‘ nicht ‚leistungsgemindert‘ bedeutet“, sagte von der Leyen. Für wenig zielführend hält die vbw allerdings die Ausweitung von Sonderregelungen. Von der Leyen: „Statt weitere rechtliche Regelungen zu verabschieden, sollten wir uns darauf konzentrieren, ganz konkrete Hindernisse im Berufsalltag abzubauen, um so die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den Betrieben zu optimieren.“